65. Jahrestag des Illerunglücks

Am 3. Juni jährte sich das Illerunglück, bei dem im Jahr 1957 fünfzehn junge Wehrpflichtige ihr Leben verloren, zum 65. Mal. Aus diesem Anlass hatten der Vorsitzende des Soldatenhilfswerks der Bundeswehr e.V., General Eberhard Zorn, und der Oberbürgermeister der Stadt Kempten, Herr Thomas Kiechle, zu einer Gedenkfeier an der Unglücksstelle an der Iller und zum anschließenden Empfang im Kemptener Rathaus eingeladen. Dieser Einladung folgten wiederum zahlreiche Gäste, unter anderem auch – und dies gab der Veranstaltung eine besondere Bedeutung – mehrere Überlebende des damaligen Unglücks.

Herr Oberstlt a.D. Dostert, Geschäftsführer SHWBw e.V. bei der Begrüßung der Überlebenden und deren Angehörigen im Hotel Bayrischer Hof

Bereits am Vorabend trafen sich Überlebende des Unglücks mit dem geschäftsführenden Vorstand des Soldatenhilfswerks der Bundeswehr e.V. im Hotel „Bayrischer Hof“ in Kempten. Das SHWBw e.V. hatte Überlebende aus Anlass des besonderen Jahrestages zu dieser Veranstaltung eingeladen. Bei einem Umtrunk wurden Erinnerungen ausgetauscht und der Ablauf wurde von den Zeitzeugen noch einmal aus deren Sicht geschildert. Herr Horst Thomas, einer der Überlebenden, der der Einladung mit seiner Ehefrau gefolgt war,

hatte zudem umfangreiches Informationsmaterial über die Berichterstattung in den Medien dabei und stellte dieses dankenswerterweise dem Verein zur Verfügung. Er machte auch darauf aufmerksam, dass nicht alles, was seinerzeit in der Presse berichtet wurde, den Gegebenheiten vor Ort entsprach und stellte das ein oder andere Detail noch einmal aus seiner Sicht dar. Insgesamt ein informativer und gelungener Abend.

An der eigentlichen Gedenkfeier an der Unglücksstelle an der Iller nahmen nahezu einhundert Gäste teil. Organisiert wurde diese Veranstaltung durch die Luftlande-/Lufttransportschule aus Altenstadt. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Nach Aufstellung der Ehrenwache, des Trompeters und der Ehrenformation, verlas General Zorn in seiner Rede die Namen der damals bei dem Unglück verstorbenen Soldaten und schloss in sein Gedenken auch die Kameradinnen und Kameraden, die in Einsätzen der Bundeswehr ihr Leben ließen, ausdrücklich mit ein. Im weiteren hob er noch einmal die damals schnell einsetzende Hilfsbereitschaft und Solidarität hervor und dankte zudem den Besitzern des Grundstückes, der Familie Frei aus Kempten, die dieses dem Verein kostenlos zur Verfügung stellen. In der anschließenden Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Kempten, Herrn Thomas Kiechle, sprach dieser insbesondere von der Verantwortung die Vorgesetzte zu tragen haben und mahnte hier einen verantwortungsvollen Umgang an. Er dankte darüber hinaus allen Soldaten und Soldatinnen für ihren Dienst und damit für den Einsatz für den Erhalt des Friedens.

General Zorn im Gespräch mit Überlebenden an der Unglücksstelle an der Iller vor der Gedenkfeier

Im Anschluss an die Gedenkfeier an der Iller, die mit der Kranzlegung und drei Böllerschüssen beendet wurde, ging es dann zum Empfang in das Kemptener Rathaus.

General Zorn dankte hier noch einmal ausdrücklich der Stadt Kempten und all denen, die dafür sorgen, dass das Ehrenmal gepflegt und erhalten wird. Oberbürgermeister Kiechle bedauerte in seiner Ansprache, dass Kempten kein Bundeswehrstandort mehr ist und hob die Verbundenheit mit den Streitkräften hervor.

Oberbürgermeister Thomas Kiechle (Mitte) im Gespräch mit General Eberhard Zorn beim anschließenden Empfang im Rathaus; links: Oberst a.D. Manfred Reinig

Oberst a.D. Manfred Reinig, zum Unglückszeitpunkt 22 Jahre alt, Stabsoberjäger und Zugführer in der 4. Kompanie des Luftlande-Jägerbataillons 19 erinnerte in seiner Rede noch einmal an die Geschehnisse des 3. Juni 1957; aber auch an die die Zeit der Suche nach den Toten. Der letzte Tote wurde erst drei Wochen nach dem Unglück gefunden. Für ihn und seine Soldaten, die an dieser Suche beteiligt waren, war dies ein sehr belastende Zeit, die ihn bis heute nicht loslässt, sodass es für ihn auch heute noch nicht einfach ist, an den Ort des Unglücks zu kommen.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die an der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Veranstaltung beteiligt waren. Insbesondere danken wir der Stadt Kempten und den Angehörigen der Luftlande-/Lufttransportschule aus Altenstadt und hoffen, dass diese Unterstützung auch in den Folgejahren zur Verfügung steht.

Ein ganz besonderer Dank gilt den Überlebenden, die an der Veranstaltung teilgenommen haben:

  • Herr Bernhard Blessing
  • Herr Otto-Ludwig Gewinner
  • Herr Herbert Kreß
  • Herr Horst Thomas und
  • Herr Kurt Rink

In diesen Dank eingeschlossen sind die Familienangehörigen, die die Anreise und den Aufenthalt der Überlebenden des Illerunglücks unterstützt haben.