Am 3. Juni 2021 jährte sich das Iller-Unglück bereits zum 64. Mal und aus diesem Anlass fand, wie alljährlich, wiederum eine Gedenkfeier statt. Am 3. Juni 1957 sind 15 junge Soldaten, die seinerzeit dem ersten Wehrpflichtigenjahrgang angehörten, in der Iller bei Hirschdorf ertrunken. Obwohl die Iller damals Hochwasser führte, entschied der als Zugführer eingeteilte Stabsoberjäger, entgegen eines Verbots des Bataillonskommandeurs, mit den ihm anvertrauten insgesamt 29 Rekruten die Iller auf dem Rückmarsch zur Kaserne zu durchqueren. Am Ende des Tages überlebten nur 14 Soldaten dieses für die Familien der Verstorbenen und auch für die damals noch junge Bundeswehr tragische Ereignis.
An der Gedenkfeier konnten, bedingt durch die Corona-Pandemie, nur sehr wenige Gäste teilnehmen. Oberstleutnant Maximilian Linder, Inspektionschef der X. Inspektion der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt, begrüßte zunächst die Gäste und erinnerte in seiner kurzen Ansprache noch einmal an die Geschehnisse vom 3. Juni 1957 und gedachte der Verstorbenen. Unter den Gästen konnte er unter anderem auch einen Zeitzeugen, Herrn Oberst a.D. Manfried Reinig, begrüßen. Auch heute noch ist die damalige Tragödie in den Köpfen der Bevölkerung der Region verhaftet und die Anteilnahme ist nach wie vor groß.
Auch der für die Region zuständige katholische Militärpfarrer, Herr Stefan Bauhofer, rief dieses schreckliche Ereignis noch einmal in Erinnerung.
Aus den damals gesammelten Spenden für die Hinterbliebenen der verunglückten Soldaten entstand zunächst ein Hilfsfond, der dann den Grundstein für das bereits im Oktober 1957 gegründete Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V. bildete.

Für die Stadt Kempten war der 2. Bürgermeister, Herr Klaus Knoll, mit zwei weiteren Stadtverordneten vor Ort anwesend. Für das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V. nahm der Geschäftsführer, Oberstleutnant a.D. Hans-Joachim Dostert, an der Gedenkfeier teil. Aber auch unser Ehrenmitglied und ehemaliger Geschäftsführer, Oberstleutnant a.D. Hans-Michael Ketterle, ließ es sich nicht nehmen der diesjährigen Gedenkfeier beizuwohnen.
In anschließenden Gesprächen sprachen alle Beteiligten die Hoffnung aus, dass die 65. Gedenkfeier im Jahr 2022 wieder in einem dem Anlass angemessenen Rahmen stattfinden kann.